Sonntag, 8. Mai 2011

Narnia postkolonial

Eine glänzende Hommage an die jüngst verstorbene Diana Wynne Jones: Auf Shweta Narayans Blog wird Jones’ Tough Guide to Fantasyland fortgeschrieben, und zwar aus postkolonialer/rassismuskritischer Perspektive: »Tough Guide to Fantasyland’s Exotic Locales«

Man nehme als Beispiel diese Variante des bösen Imperiums, das fanatische Kalifat:
Fanatic Caliphate: Identifiable by desert settings, male Natives in Long Robes and Turbans (or Headdresses), and Veiled or hidden female Natives. Food will be Spicy. Harsh Punishments will include cutting off body parts, public flagellation, and slavery. Female Tourists be warned: female Natives will chide your Independence here, and male Natives will harass you. Everyone will sneer at monogamy. Patriarchy and Polygyny are aspects of the same unshakeable Oppression here (unlike Fantasyland proper, where Patriarchy can be challenged and isn't constantly reinforced).
Meine erste Assoziation ist ja C.S. Lewis’ Wüstenreich Kalormen aus den Chronicles of Narnia, auf den die zitierte Beschreibung passt wie der Arsch auf’n Eimer. Gestoßen bin ich auf das sehr lesenswerte Vorhaben via N.K. Jemisin, die mir aus der Seele spricht, wenn sie bemerkt, dass Narayans Post samt Kommentaren angesichts von Diana Wynne Jones’ Tod bei allem scharfsinnigen Witz auch traurig macht. Dennoch – oder gerade deshalb – eine schöne und kreative Art, Jones’ Angedenken zu ehren.

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Foto-Disclaimer

Das Foto im Blog-Header wurde freundlicherweise von Sandra Rugina zur Verfügung gestellt. Es zeigt den Bâlea-See in den rumänischen Karpaten. Alle Rechte liegen bei der Autorin.