Freitag, 27. Juni 2014

How to not respond to unremittingly shite criticism

Als zertifizierter Gutmensch, vom Establishment bezahlt und von den linken Mainstream-Medien gehirngewaschen, habe ich natürlich große Freude an solcher Widerrede, die richtig mit ideologischem Schmackes daherkommt:
Die Kritik zu 1985 ist unglücklicherweise die Sichtweise eines Menschen, der vermutlich aus lauter politischer Korrektheit das “zeitgeistige” Anliegen Burgess’ völlig missverstanden hat – oder wollte. [...] Und nun zur politisch korrekten, und damit peinlichen, Kritik an Burgess’ Sicht auf den Islam ...
Allerdings muss ich sogleich meine Unerfahrenheit eingestehen. Es passiert leider ziemlich selten, dass einer meiner Rezensionen oder sonstigen Texte auf diese Weise begegnet wird. Ich frage mich also in bester Gutmenschentradition: Was tun?

Ich bin nicht der erste, der vor dieser Frage steht.
Die naheliegendste Antwort wäre wohl Fisking. Allein, ich halte nicht sonderlich viel von Fisking.* Die meisten Fiskings beschränken sich darauf, einem inkohärenten Rant mit einer Aufzählung der Fakten zu begegnen, die in dem Rant fehlen oder verzerrt widergegeben werden. Aber Fakten allein sagen halt nicht besonders viel aus. Mit ihnen lässt sich kein Beweis führen, wenn man nicht zuvor (innerhalb eines theoretischen Rahmens) eine Hypothese aufgestellt hat. Fehlt dieser Kontext, dient das Aufzählen von Fakten nur zur rhetorischen Verstärkung der jeweils vertretenen Position.

Aber vielleicht ist das gar keine schlechte Idee: Vergessen wir das mit den Fakten und bleiben beim Rhetorischen. Einen Spruch wie »Lesen hilft!« oder »Ungenügend. Der Nächste bitte!« loslassen? Das ist auch nicht wirklich befriedigend, und originell schon gar nicht. Ich gehe deshalb den bescheidensten aller Auswege und schließe mit einem Zitat von James Worrad, das ich unter einer seiner Satiren** gefunden habe und mir hiermit aneigne:
See, there’s this emerging cliche in SF blog comment rolls where a right wing guy comes on and says something that’s the wit equivalent of a Neanderthal trying to beat an Auroch’s skull in with a 12 inch rubber dildo and then the lefty-inclined blogger replies with something like ‘4/10, must try harder’ or some uninspired shit like that, basically replying to your comment in the style of a teacher or literary critic. The idea is it’s meant to be a ‘hilarious burn’. No doubt you must have encountered it.
Unfortunately your comment is so unremittingly shite in both concept and execution that I’d only have recourse to the above by-the-numbers and wholly unimaginative ‘satirical’ gambit. So I won’t.

* Am nächsten bin ich der Sache noch mit meinem Blogpost über Sigrid Löffler gekommen.
** Sehr erheiternd zu lesen übrigens.

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Foto-Disclaimer

Das Foto im Blog-Header wurde freundlicherweise von Sandra Rugina zur Verfügung gestellt. Es zeigt den Bâlea-See in den rumänischen Karpaten. Alle Rechte liegen bei der Autorin.