Donnerstag, 26. April 2018

Gibt es die faschistische Fantasy? (Teil 6)

Teil 1 · Teil 2 · Teil 3 · Teil 4 · Zwischenstand · Exkurs I · Teil 5

»Dem Manne, der mir einen neuen Himmel und eine neue Erde gab« – mit diesen Worten widmet Edmund Kiss seinen Roman Das gläserne Meer dem großen Idol Hanns Hörbiger. Die Anspielung auf die Johannesoffenbarung (»Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde. Denn der erste Himmel und die erste Erde vergingen. Das Meer war nicht mehr.« – Offb 21,1) ist Programm. Der in der Offenbarung den neuen Himmel und die neue Erde bringt, ist der zum Endgericht wiedergekehrte Christus. Indem Kiss dies auf Hörbiger überträgt, schreibt er dem österreichischen Spintisierer messianische Qualitäten zu.

Aber Kiss machte sich noch weitere Gedanken über die Offenbarung. Anscheinend beschäftigte ihn die Aussage, dass mit der Heraufkunft des neuen Himmels und der neuen Erde das Meer verschwinden würde. Religionsgeschichtlich lässt sich das recht einfach erklären: Gemäß dem biblischen Weltbild (nach dem Schöpfungsbericht in Gen 1) ist die Welt in Himmel, Erde und Meer aufgeteilt. Im Himmel thront Gott, in der Mitte erhebt sich die Erde wie eine Insel aus dem umgebenden Meer. Das Meer gilt dabei als Heimstätte des Chaos, das die Wohnungen der Menschen bedroht. Dem Meer entsteigen Ungeheuer wie der Leviatan und die Tanninim. Wenn es in der Offenbarung heißt, dass nach dem Endgericht das Meer nicht mehr sein werde, dann ist gemeint, dass die Gefahr durch die Chaosmacht nicht mehr besteht.

Doch Kiss hatte anderes im Sinn, als er sich mit der Offenbarung beschäftigte. Zunächst nahm er sie nicht als Vision über das (noch ausstehende) Ende der Welt, sondern als Bericht über die ferne Vergangenheit. Die Offenbarung, meinte Kiss, erzählt von einer der zahlreichen kosmischen Katastrophen, die die Erde laut Hörbigers Welteislehre zu Urzeiten heimgesucht hätten. Sie berichtet nicht vom Ende der Welt, sondern ähnlich wie Platons Atlantismythos vom Untergang einer Welt.

In Kapital 4 der Offenbarung wird der Thron Gottes anschaulich beschrieben. In Vers 6 heißt es: »Vor dem Thron war eine Art gläsernes Meer, wie Kristall.« Kurz darauf, in Kapitel 6, kommt es zur Öffnung der sieben Siegel, die jeweils mit einer Katastrophe verbunden sind. Als das sechste Siegel geöffnet wird, »da entstand ein großes Beben, die Sonne wurde schwarz wie Ziegenhaarstoff, der ganze Mond wie Blut, die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, wie ein Feigenbaum, von einem großen Wind erschüttert, seine Spätfeigen abwirft, der Himmel wurde gespalten, wie eine Buchrolle gerollt, und jeder Berg und jede Insel von ihren Orten fortbewegt.« (Offb 6,12–14)

Für Kiss war der Fall klar. Das gläserne Meer war ein von der Erde angezogener Himmelskörper, so genannt, weil er wie eine gigantische Kristallscheibe am Himmel stand. Er stieß mit der Erde zusammen und löste einen gewaltigen Kataklysmus aus. Und wenn im vorletzten Kapitel der Offenbarung gesagt wird, dass das Meer nicht mehr ist, dann bezieht sich das natürlich auf das gläserne Meer, das nach dem Einschlag auf der Erde selbstverständlich nicht mehr zu sehen ist. So beginnt Kiss’ Roman auf den Abessischen Inseln, die aufgrund des sich nähernden gläsernen Meeres zunehmend von Erdbeben heimgesucht werden. Was Kiss allerdings nicht verrät: Woher sollten die Menschen seiner Abessischen Inseln, die auf steinzeitlicher Kulturstufe leben, den Werkstoff Glas kennen?

Die Anhänger_innen der WEL stürzten sich mit Begeisterung auf mythologische Erzählungen von kosmischen Katastrophen. Stetig frustriert durch wissenschaftliche Entdeckungen, die mit ihrem Weltbild nicht kompatibel waren, suchten und fanden sie in der Mythologie Bestätigung. Die Offenbarung, die Sintflut, der Untergang von Atlantis, der losgelassene Fenriswolf – waren das nicht untrügliche Zeugnisse dafür, dass die Erde immer wieder allumfassenden Katastrophen ausgesetzt war? Aber wenn es auf der Erde untergegangene Zivilisationen gab, die von der herkömmlichen Geschichtsschreibung gar nicht erfasst wurden, dann mussten diese materielle Spuren hinterlassen haben.

Wie bereits erwähnt, gab es im Dritten Reich (wie auch davor schon) eine völkische Archäologie, die dazu neigte, den alten German_innen eine Hochkultur zuzuschreiben, die derjenigen Ägyptens mindestens ebenbürtig war. Sie arbeitete eng zusammen mit einer Volkskunde, die in (echten oder erfundenen) folkloristischen Bräuchen Überbleibsel uralter germanischer Spiritualität sehen wollte. Aus diesem Konglomerat entstand ein eigenes pseudowissenschaftliches Fach, das von einem seiner Protagonisten, Wilhelm Teudt (1860–1942), als »germanische Vorgeschichte« bezeichnet wurde. Himmler interessierte sich sehr für derartiges. Seine Schwärmerei für Fruchtbarkeitsrituale, die sich angeblich jahrtausendelang in deutschen Dörfern erhalten hätten, arteten mitunter in regelrechte Porno-Fantasien aus. Folgerichtig wurde die von Teudt gegründete Zeitschrift Germanien 1936 zu einem offiziellen Publikationsorgan des Ahnenerbes; Teudt selbst wurde als Leiter der Abteilung für »Germanenkunde« übernommen.

Der WEL kam diese Nachbardisziplin sehr gelegen. Wo die WEL aufhörte, mit dem Untergang von Atlantis etwa, konnte die »germanische Vorgeschichte« mit ihrer germanischen Hochkultur einsetzen.
Himmler interessierte sich für beides. Insbesondere die von der WEL gehegte Vorstellung, der nordische Mensch sei nicht auf der Erde entstanden, sondern als kosmisches Protoplasma aus dem Weltall gekommen, gefiel ihm außerordentlich. Überhaupt haftet dem Komplex Welteis–Germanien ein kreationistischer, antidarwinistischer Zug an. Schon Teudt war mit Polemiken gegen Darwin und Haeckel hervorgetreten. Vorbildhaft war die »germanische Vorgeschichte« für die WEL aber auch durch ihre archäologische Schlagseite. Wie Teudt, der sich obsessiv mit den Externsteinen bei Detmold befasste (natürlich sah er sie als germanisches Heiligtum an), war auch Kiss als Hobby-Archäologe tätig.

Von Beruf war Kiss eigentlich Architekt. Archäologie hat er aller Wahrscheinlichkeit nach nie studiert. Mitte der zwanziger Jahre begann er Romane zu veröffentlichen. Nachdem er einen Literaturpreis gewonnen hatte, finanzierte er sich mit dem Preisgeld eine Reise nach Südamerika. Dort interessierten ihn präkolumbianische Ruinen im bolivianischen Hochland, in denen er Zeugnisse »nordischer Baukunst« sah. Seine entsprechenden Theorien veröffentlichte er 1937 just in Teudts Zeitschrift Germanien, und im gleichen Jahr auch in Buchform. Allerdings fand Kiss’ Südamerikareise viel früher, in der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre statt. Es fragt sich also, warum er mit der Veröffentlichung zehn Jahre wartete. Wartete er auf die Gelegenheit, in einem angemessenen Milieu publizieren zu können? Oder war er vielleicht während des Aufenthalts in Bolivien noch gar nicht auf die Idee mit der »nordischen Baukunst« in den Anden gekommen?

Spätestens zum Ende der zwanziger Jahre hin muss Kiss die WEL kennengelernt haben und schnell zum Gläubigen geworden sein. 1930 erschien Das gläserne Meer, 1933 dann sein erstes Sachbuch mit WEL-Thematik. Die WEL stattete ihn womöglich mit einer Erklärung bezüglich der Ruinen in den Anden aus: Wenn die Gestalt der Erde sich immer wieder auf kataklysmische Weise veränderte, dann könnte es doch einmal möglich gewesen sein, dass nordische Menschen nach Südamerika gelangten. Zu beweisen, wie sehr sich die Gestalt der Meere und Kontinente im Lauf der Erdgeschichte verändert hatte, wurde ihm zur fixen Idee. Und er fand einen Gönner, der ihm großzügig ermöglichte, dieser Idee nachzugehen: Kiss trat der SS bei und wurde in den persönlichen Stab Himmlers aufgenommen. Ab 1938 wurde seine Arbeit offiziell vom Ahnenerbe gefördert. Himmler versuchte sogar, Kiss’ Teilnahme an der deutschen Tibet-Expedition, die im gleichen Jahr in den Himalaya aufbrach, durchzusetzen. Der Expeditionsleiter Ernst Schäfer (1910–92) weigerte sich jedoch strikt, den WEL-Apologeten mit nach Tibet zu nehmen. Das entsprang keineswegs einer antifaschistischen Haltung. Schäfer war selbst SS-Mitglied und leitete die Expeditionsabteilung des Ahnenerbes. Gegen die Teilnahme des Rassenkundlers Bruno Beger (1911–2009) an seiner Expedition hatte er nichts. Schäfer fürchtete lediglich um das wissenschaftliche Ansehen seiner Expedition, wenn ein Adept der in Fachkreisen als Spinnerei bekannten WEL an ihr beteiligt würde.

Himmler hatte für Kiss prompt eine Entschädigung parat: Er übertrug ihm die Leitung einer Expedition nach Libyen, wo er den Verlauf von Küstenlinien erforschen sollte. Die Reise fand 1939 statt, und Kiss kehrte mit dem gewünschten Ergebnis zurück: Die Veränderungen im Küstenverlauf seien nicht zu erklären, ohne dass man die WEL zur Grundlage nehme. Himmler zeigte sich zufrieden und wollte Kiss mit einer Expedition nach Südamerika belohnen, wo er die Betrachtung seiner nordischen Baudenkmäler wieder aufnehmen sollte. Der Zweite Weltkrieg machte diesem Plan allerdings ein Ende. Kiss nahm als Offizier der Waffen-SS am Krieg teil. 1945 geriet er in Kriegsgefangenschaft, wurde aber schon nach zwei Jahren wieder entlassen und im anschließenden Entnazifizierungsverfahren als Mitläufer eingestuft. Danach verliert sich seine Spur.

Im Verlauf der 1930er war Kiss allerdings nicht nur als Forschungsreisender des Ahnenerbes äußerst aktiv gewesen. Auf Das gläserne Meer ließ er drei Fortsetzungen folgen: 1931 erschien Die letzte Königin von Atlantis, 1933 Frühling in Atlantis und 1937 Die Singschwäne von Thule. Die Romantetralogie weitete sich damit zu einer Art literarischen Kompendiums der WEL aus. Flankiert wurde sie von Sachbüchern, die nicht nur die »nordische« Architektur in Bolivien, sondern auch die Ursachen der Völkerwanderung auf Grundlage der WEL erklärten.

Es lohnt sich, an dieser Stelle einen Blick auf Kiss’ Debütroman Der Weg aus der Nacht (1926) zu werfen, gerade weil dieser noch nicht den Einfluss Hörbigers aufweist. Fritz, der Ich-Erzähler und zugleich eine Art Stand-in für Kiss, ist ein Veteran des Ersten Weltkriegs. Trotz einer Kriegswunde könnte es ihm eigentlich recht gutgehen, denn er ist Beamter und mit der Tochter eines preußischen Junkers verlobt. Sein Schwiegervater in spe ist drauf und dran, ihn zum Gutsverwalter einzusetzen. Aber Fritz hat viel zu jammern, denn: »Fliehen mochte ich vor dem häßlichen Parteigetriebe und der Politik, die in immer engeren Kreisen verkümmerten.« Diese Fluchtgedanken, des Mary-Sue-mäßigen Status zum Trotz, den Kiss seinem Alter ego andichtet, sind aufschlussreich.

Es ist darauf hingewiesen worden, dass Führer der Nazipartei wie Hitler, Göring und Röhm verkrachte Existenzen waren, unfähig, sich nach dem Ersten Weltkrieg ins bürgerliche Leben einzufinden. Kiss beschreibt seinen Protagonisten aber als bestens in die gute Gesellschaft integriert. Trotzdem ist er todunglücklich und entsetzt sich vor dem »häßlichen Parteigetriebe«. Das dürfte das Lebensgefühl des völkisch-nationalistischen Milieus in den zwanziger Jahren gut beschreiben. Eigentlich hatten diese Kreise ja allen Anlass, zufrieden zu sein: Der Pakt zwischen der Führung der Sozialdemokratie und der Reichswehr hatte sämtliche revolutionären Bestrebungen erstickt. Freikorps und Todesschwadronen machten ungehemmt Jagd auf Linke und wurden selbst für Morde nur milde bestraft. Weder war es zu einer grundlegenden Veränderung der Besitzverhältnisse, noch zu einem nennenswerten Statusverlust der alten Eliten gekommen. Aber anscheinend war für Menschen wie Kiss allein die Tatsache, in einer parlamentarischen Demokratie leben zu müssen, völlig unerträglich.

Der Clou von Kiss’ Roman ist: Fritz wurde im Krieg durch eine englische Kugel am Sehnerv verletzt und kann deshalb Gespenster sehen. Vor allem die deutschen Kriegstoten erscheinen ihm immer wieder. Sein bester Freund, ein gefallener Marineoffizier, wird ihm zum Führer durch die Geisterwelt. Er zeigt Fritz, warum die toten Soldaten keine Ruhe finden: Bevor Deutschland wieder zu neuer Größe findet, müssen die armen Gespenster Nacht für Nacht erneut die Weltkriegsschlachten durchkämpfen, in denen sie ihr Leben ließen. Der Höhepunkt des Romans besteht darin, dass Fritz Zeuge der von den Gefallenen aufgeführten Wiederholung der Skagerrakschlacht wird, in der sein Busenfreund mitsamt seinem Kanonenboot unterging.

Weil aber außer Fritz niemand sehen kann, was die toten Kameraden alles erleiden müssen, verzweifelt er zusehends. Sein gefallener Freund trägt ihm auf, einen Weg aus der Nacht zu finden, der die Kriegstoten erlöst und Deutschland zu neuem Morgenschein führt. Wie genau das passieren soll, hat der Roman übrigens noch gar nicht im Blick. Das Geschrei nach einer »nationalen Revolution«, das die diversen Fraktionen der Weimarer Rechten erhoben, spielt für die Handlung keine Rolle, die somit seltsam offen endet. Anscheinend wusste Kiss zu dieser Zeit noch nicht so recht, in welche Richtung der Marsch gehen sollte. Aufgrund seiner Demokratieverachtung und der Larmoyanz, mit der er Deutschland als das Opfer unter den Nationen darstellt, ist der Roman aber durchaus als protofaschistisch einzustufen. Und spätestens mit der Hinwendung zur WEL und zur SS dürfte Kiss seinen persönlichen Weg aus der Nacht der Demokratie ja gefunden haben.

Es ist eine schwer erträgliche Lektüre, mehr pseudoreligiöse Botschaft und völkische Heilssucht als Literatur. Der Stil ist geradezu peinlich schlecht. Hier etwa die Verlobungsszene am Anfang:
»Weißt du denn, was ich will? Ist es dir klar, daß ich dich heiraten möchte?«
Sie wußte es.
»Wann bist du auf diesen Gedanken gekommen?« fragte sie.
Ich erklärte, ich könne das gar nicht mehr gar so genau angeben; vermutlich, seit sie aus Berlin zurückgekommen sei.
In diesem Aktenvermerkstil geht es knapp 200 Seiten lang weiter – seltsamerweise auch durch die tiefgründelnden Szenen hindurch, die von der Unerlöstheit der Kriegstoten handeln. Falls das Kiss’ Versuch sein sollte, komisch zu sein, ist es von ungewollter Komik jedenfalls nicht zu unterscheiden. Im Vergleich dazu lesen sich die späteren Welteisromane ungleich flüssiger und spannender. Die WEL eröffnete anscheinend Möglichkeiten des Fabulierens, die Kiss zuvor völlig abgegangen sind. So ist es nicht verwunderlich, dass gerade aus Hörbigerschen Kreisen heraus eine mythopoetische NS-Literatur entstehen konnte.

Montag, 16. April 2018

Gibt es die faschistische Fantasy? (Teil 5)

Teil 1 · Teil 2 · Teil 3 · Teil 4 · Zwischenstand · Exkurs I

Der Nationalsozialismus, und darin ist er anderen Faschismen vergleichbar, sah sich als eine mythopoetische Weltanschauung an. Er beanspruchte, sein Wissen und seine Legitimität aus alten Mythen zu beziehen und diese für die Gegenwart relevant zu machen. Am Beispiel Alfred Rosenbergs ließ sich das gut zeigen. Rosenberg postulierte einen ewigen Kampf zwischen dem Ariertum und ›Syrien‹ (womit er letztlich das Klischee vom Orient meint). Hinter dieser Behauptung steckt die Pseudowissenschaft der Rassenkunde, die die gesamte Weltgeschichte durch einen dauerhaften Konflikt zwischen arischen und semitischen Menschen geprägt sieht.

Für Rosenberg kam es darauf an, diesem angeblich alten Mythos Aktualität zu verleihen, aus ihm einen neuen Mythos zu machen, der den Menschen der Gegenwart eine umfassende Weltanschauung verleihen würde – eben einen Mythus des 20. Jahrhunderts, wie der Titel von Rosenbergs Hauptwerk lautete. Zu diesem Zweck spekuliert er ausführlich über das Wesen seiner Atlantiden: Sie hätten das Licht und die Sonne verehrt, eine strikt patriarchal strukturierte Gesellschaft und einen Drang zur Welteroberung gehabt. Es liegt auf der Hand, dass Rosenberg sich genau dies auch für die Deutschen des 20. Jahrhunderts wünscht. Auf der anderen Seite hätte der ›syrische‹ Osten finstere Magie und blutige Rituale betrieben, in matriarchaler Promiskuität gelebt und sich die Welt durch Handel und Betrug untertan gemacht. Und natürlich hat auch ›Syrien‹ seine gegenwärtigen Inkarnationen: die katholische Kirche, das Judentum, den Bolschewismus.

Rosenberg ist mit seinem Ziel gründlich gescheitert. Aus seinem Mythus des 20. Jahrhunderts entstand keine verbindliche Weltanschauung. Das Buch wurde im Dritten Reich massenhaft verkauft und ebenso selten gelesen. Die faschistische Ideologie ist viel zu vage und irrational, als dass sie sich in ein auch nur einigermaßen kohärentes System fügen ließe. Andere Nazis ließen Rosenbergs Nationalatlantismus deshalb links liegen und suchten sich andere Neo-Mythologien. Die einen beschäftigten sich mit der Welteislehre, andere versuchten sich an der Entwicklung einer »arteigenen Religion«. Wieder andere hielten all das für ausgemachten Quatsch und behaupteten, es käme allein auf den Erfolg an, der der »nationalen Bewegung« schon recht geben würde.

Ein Problem Rosenbergs war, dass er sich für einen unübertroffen genialen Denker hielt und – im Unterschied zu anderen NS-Größen, die gewiefte Intriganten waren – an einem ausgeprägten Mangel an Realitätssinn litt. Hätte er mit einem Fuß in der Wirklichkeit gestanden, wäre ihm vielleicht aufgegangen, dass seine Atlantisspekulationen keineswegs der Stoff intellektueller Großtaten, sondern Material für Pulp-Literatur waren. Atlantis ist uns heute vor allem aus den Pulp-Werken von Rosenbergs Zeitgenossen aus den USA, Edgar Rice Burroughs und Robert E. Howard, bekannt. Auch in den Heftromanen, dem deutschen Äquivalent zu den US-Pulps, ging es mitunter um Atlantis (wie bereits am Beispiel Lok Mylers erläutert). Konsequenterweise verfolgte Rosenberg Trivialliteratur jeglicher Art mit glühendem Hass, unterstellte ihr Verderbnis der Jugend und Amerikanisierung des Geistes.

Rosenberg ist somit ein Beispiel für einen Versuch faschistischer Mythopoeia, der aber an seinen inneren Widersprüchen erstickte. Dennoch hatte Rosenberg in den endlosen Machtkämpfen der NS-Kulturpolitik seine überzeugten Mitstreiter_innen und förderte durchaus auch Versuche, seine Vorstellungen literarisch umzusetzen. Dazu aber erst später mehr. Vorerst genügt es festzuhalten, dass Rosenberg weder in seinem Kampf gegen Heftromane (die allen Eindämmungsversuchen zum Trotz Massenlektüre blieben) wirklich erfolgreich war, noch die Entstehung einer eigenständig nationalsozialistischen Trivialliteratur etwas entgegensetzen konnte.

Der Frage, aus welchen Quellen bzw. literarischen Traditionen diese eigenständige NS-Fantasy entstehen konnte, will ich mich nun zuwenden. Verschiedene Stränge der Literaturgeschichte scheiden aus: Der Heftroman war zwar beliebt, aber offiziell verpönt. Andererseits gilt die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts als Hochzeit der deutschsprachigen Phantastik. Deren Autor_innen waren im Dritten Reich aber als sexbesessen und dekadent verschrien. Ihr Interesse an Magie und Erotismus entsprach zu sehr der Haltung, die ein Rosenberg als ›syrisch‹ verfluchte. Letztlich konnten nur wenige dieser Autor_innen sich erfolgreich in den NS-Kulturapparat integrieren. Auch auf diese Ausnahmen wird noch einzugehen sein.

Nun komme ich aber zum Punkt. Es gab ein Milieu im Dritten Reich, in dem eine eigenständige Art mythopoetischer Literatur gedeihen konnte. Dieses Milieu war die SS, und der Grund für das Gedeihen dieser Literatur war vor allem die Förderung der Welteislehre durch die SS. Heinrich Himmler pflegte als Reichsführer-SS eine Vorliebe für allerlei esoterische Theorien und Praktiken (was seiner Tätigkeit als Organisator der Massenvernichtung übrigens nicht im Weg stand). Begeisterte Himmler sich für irgendeine abwegige These, trug er ihrem Vertreter eine SS-Mitgliedschaft an und nahm ihn in seinen persönlichen Stab auf, der mit der Zeit zu einer Art Panoptikum des verqueren Denkens entwickelte.

Die Welteislehre (WEL) ist, wie bereits erwähnt, die Erfindung des österreichischen Ingenieurs Hanns Hörbiger. Dessen treuester Jünger wurde der Amateur-Astronom Philipp Fauth (1867–1941), der sich damit abmühte, Hörbigers unübertroffen wirres Gedankenspiel in eine einigermaßen übersichtliche Form zu bringen. Hörbigers Vorstellungen, die er durch Intuition gewonnen haben will, in ihren Grundzügen darzustellen, ist gar nicht so leicht. Ich will es trotzdem versuchen.

Hörbiger behauptete, das Universum bestehe aus den Grundstoffen Feuer und Eis. So sei das Universum denn auch durch den Zusammenprall einer gigantischen Eismasse mit einer ebensolchen Masse aus Feuer entstanden. Das Weltall sei kein leerer Raum, sondern mit winzigen Eispartikeln angefüllt, die bei dem ursprünglichen Zusammenstoß verstreut wurden (das ist Hörbigers Abwandlung der längst obsoleten Äthertheorie). Der Widerstand dieser Eispartikel bewirke, dass die Himmelskörper immer wieder in ihren Bahnen gehemmt würden und infolgedessen in die Umlaufbahnen anderer Himmelskörper gerieten. So war der Mond Hörbiger zufolge anfangs ein eigener Planet, den es in das Gravitationsfeld der Erde verschlug. Aber auch im Orbit seien die Bahnen von Himmelskörpern aufgrund der Eispartikel instabil, weshalb es immer wieder zu gewaltigen Zusammenstößen zwischen Himmelskörpern komme.

Hörbiger meinte, in der Erdgeschichte habe es schon eine ganze Anzahl solcher kosmischen Katastrophen gegeben, bei denen jedesmal große Mengen Feuer und Eis auf die Erdoberfläche geschleudert worden seien. In der Folge hätte sich jedesmal die Gestalt der Meere und Kontinente verändert. Antike Berichte über ferne, untergegangene Reiche wie Atlantis, Thule und Hyperborea nahm Hörbiger als Beweis dafür, dass es auf der Erde eine ganze Reihe vergessener Zivilisationen gegeben habe, die in den regelmäßig wiederkehrenden Kataklysmen zerstört worden seien.

Atlantis kommt also nicht nur bei Rosenberg vor, sondern auch in der WEL, allerdings gibt es bei Hörbiger und seinen Anhänger_innen noch einen zusätzlichen Twist: Der arische oder nordische Mensch sei nicht einfach auf evolutionärem Weg aus anderen Arten entstanden, sondern sein Protoplasma sei, eingefroren in kosmischen Eisbrocken, direkt aus dem Weltall auf die Erde gelangt. Er hat also nicht einfach nur eine Urheimat in Atlantis, sondern ist eine Art außerirdische Superspezies. Himmler gefiel diese Vorstellung (Berichten aus seinem Umfeld zufolge) ausnehmend gut.

Hörbigers Hauptwerk Glazial-Kosmogonie erschien erstmals 1912. Schnell bildeten sich WEL-Zirkel und -Vereine. Die Wissenschaft wies Hörbigers Spintisieren von Anfang an zurück. Die Beliebtheit der WEL führte aber dazu, dass schon in den zwanziger Jahren ausführliche Widerlegungen Hörbigers in Sachbuchform erschienen. Die Jüngerinnen und Jünger störten sich nicht an dem Widerspruch. Vielmehr verlegten sie sich darauf, naturwissenschaftliche Fakultäten zu stürmen und lautstark zu verlangen, die WEL solle in die Lehrpläne aufgenommen werden. Im Unterschied zu anderen Pseudowissenschaften wie der Rassenkunde und der Deutschen Physik gelangte die WEL aber nie zu einer akademischen Institutionalisierung.

Aber während die Universitäten sich gegen die WEL wehrten, rannte Hörbigers Gefolgschaft beim Reichsführer-SS offene Türen ein. Fauth, der Hörbiger-Jünger der ersten Stunde, erhielt 1938 eine eigene Abteilung für Astronomie im Deutschen Ahnenerbe, Himmlers halboffiziellem Forschungsinstitut für Menschenversuche und allerlei Pseudowissenschaften. Zusätzlich unterhielt das Ahnenerbe eine Abteilung für »Wetterkunde«, die mit meteorologischen Mitteln die Stichhaltigkeit der WEL beweisen sollte. Mit Beginn des Krieges schlief das Interesse an der WEL allerdings ein. Hörbigers kosmische Katastrophenvisionen ließen sich schließlich kaum militärisch verwerten.

Das heißt aber nicht, dass die WEL vollständig von der Bildfläche verschwand. Im Verlauf der dreißiger Jahre hatten verschiedene Welteisgläubige sich nämlich darauf verlegt, Hörbigers Gedankengut in Romanform zu verarbeiten. Schriftsteller wie der Geologe Batti Dohm (1897–1977) und der Möchtegern-Archäologe Edmund Kiss schrieben Welteisromane, die teils noch zu Kriegszeiten in Neuauflagen erschienen. Von der etablierten – auch regimetreuen – Literaturkritik wurden diese Werke teilweise eher naserümpfend angesehen. Anderen entlockte die WEL-Belletristik wahre Begeisterungsstürme:
»Edmund Kiß!« – Das war doch der Schriftsteller, der mir mit dem edlen Gehalt seiner Romane so unendlich viel gegeben hatte. Der damit die Einstellung vieler junger Menschen bestimmte und auch heute noch bei all jenen, die sich ihre Anständigkeit bewahrt haben, Saiten zum Klingen bringt! Ich konnte es kaum erwarten, bis die Reihe an mich kam, und ich zu ihm hinübergehen durfte. Zweifel packte mich, ob es sich nicht um eine zufällige Namensgleichheit handeln würde, oder dass ich mich verhört haben könnte. Doch es stimmte. Es war [...] Edmund Kiß, der SS-Obersturmbannführer, zeitweiliger Kommandant der Wachmannschaft des Führerhauptquartiers, der sich mit der Erforschung der Strandlinien von Tibesti in der Sahara und in den Hochkordilleren in Südamerika einen Namen gemacht hatte; Edmund Kiß, der Verfechter der Welteislehre des Wiener Gelehrten Hanns Hörbiger, der Sänger des untergegangenen Reiches Atlantis.
So die Erinnerungen eines Fans an eine Begegnung im Kriegsgefangenenlager 1946, die Joachim Körber hier zitiert.

(Und es geht weiter.)

Freitag, 2. Februar 2018

Der Vampirmythos: Definitionen und Eingrenzungen

Da ich mir gerade die erste Staffel von The Strain ansehe, hat mich die Lust gepackt, etwas über die Entwicklung der Vampirmythologie zu schreiben. Bekanntlich verfolgt Guillermo del Toro mit The Strain die Absicht, den Vampir der osteuropäischen Folklore zu rehabilitieren. Der ist zuallererst ein Monster, eine Pest aus dem Grab. Wird eine verstorbene Person zum Vampir, hat das schreckliche Folgen für die Hinterbliebenen aus der Familie und der Dorfgemeinschaft. Mit dem romantischen Vampir, wie wir ihn aus der Literatur von John William Polidori bis Anne Rice kennen, hat dieser ursprünglichere Vampir kaum etwas gemein.

Doch was ist ein Vampir? Während wir aufgrund der literarischen Tradition ein deutliches Bild vor Augen haben, wie ein Vampir aussieht und was er tut, ist es gar nicht so leicht zu sagen, wo eigentlich die Wurzeln des Vampirmythos liegen. Gelegentlich trifft man auf sehr weit ausufernde Vorstellungen von Vampirismus. So veröffentlichte der englische Geistliche Montague Summers 1928 sein Buch The Vampire: His Kith and Kin, in dem er angebliche Vampirsagen aus der ganzen Welt sammelte. Damit verfolgte Summers einen bestimmten Zweck: Er wollte seine Leser:innen von der tatsächlichen Existenz des Vampirismus überzeugen. Summers war ein Exzentriker, der u.a. die erste englische Übersetzung des Hexenhammers anfertigte und sich selbst als christlichen Monsterjäger, eine Art wahrgewordener Van Helsing, inszenierte. Da es weltweit Erzählungen über Vampire gebe, insinuierte Summers, müssen sie wohl tatsächlich existieren.

Von der Frage der Existenz einmal abgesehen, ist das Netz mit dieser Methode aber viel zu weit geworfen. Sicherlich wird man an ganz verschiedenen Orten und in ganz unterschiedlichen Kulturen Erzählgut über nächtliche Heimsuchungen durch Gespenster oder dämonische Wesen finden. Manchmal wird diesen Wesen auch zugeschrieben, dass sie Blut trinken, Menschenfleisch fressen oder ihren Opfern die Lebenskraft aussagen. Das allein konstituiert aber noch keinen Vampir. Der Verzehr von Blut oder Menschenfleisch (meist in rituellem Rahmen) wird auch Hexen oder den Angehörigen ketzerischer Gemeinschaften vorgeworfen, was diese aber nicht zu Vampir:innen macht.

Halten wir uns an das Wort des Vampirjägers Rybarenko in A. K. Tolstois Erzählung »Der Vampir«:
»Vampire«, erwiderte der Fremde kaltblütig. »Sie denken natürlich an allerlei romantische französische Geschichten, aber ich kann Sie versichern, daß wir es hier mit einer rein slawischen Erscheinung zu tun haben, wenn diese unheimlichen Wesen auch in ganz Europa, ja sogar in Asien zu finden sind. Das Wort selbst ist echt russisch und lautet ›Upyr‹. ›Vampir‹ haben erst die ungarischen Mönche daraus gemacht, die alles latinisieren mußten. Heute freilich macht man sich nur lächerlich, wenn man die richtige Form anwendet ...«

Vampire kommen nach der übereinstimmenden Auskunft der Klassiker des Genres, nicht nur A. K. Tolstois, sondern auch Lord Byrons, Sheridan le Fanus und Bram Stokers ursprünglich aus (Süd-)Osteuropa und Vorderasien, insbesondere aus Ungarn, Polen und den ehemaligen Gebieten des Osmanischen Reiches. Das ist der geographische Herkunftsort des historischen Vampirglaubens. Will man dem Vampirismus auf die Spur kommen, muss man ihn dort suchen.

Sieht man sich nun die entsprechenden Überlieferungen und Berichte aus diesem Raum an, ist das verbindende Merkmal folgendes: Der Vampir (in der Tat handelt es sich in den Berichten typischerweise um Männer) ist eine verstorbene Person, die aus dem Grab zurückkehrt, also ein Revenant oder Wiedergänger. Revenants sind weder tot noch lebendig, sondern etwas dazwischen, sie sind untot. Als untote Menschen unterscheiden sich Vampire von Dämon:innen, die von vornherein übernatürliche Wesen sind. Sie unterscheiden sich auch von Gespenstern, die ja wirklich tot sind, bzw. als die unruhigen Seelen Verstorbener gedacht werden.

Vampire sind Revenants, allerdings sind nicht alle Revenants Vampire. Tatsächlich kommen Sagen über Revenants (ähnlich wie die oben erwähnten dämonologischen und Hexensagen) in verschiedensten kulturellen Kontexten vor. Die skandinavische Mythologie kennt z.B. die draugar. Das sind Menschen, die durch außergewöhnliche Willenskraft erreichen, dass ihre Seelen nach dem Tod im Körper verbleiben. Das Motiv für diesen Willensakt ist meist Gier. Der typische draugr ist eine aufgedunsene lebende Leiche, die in ihrem Grabhügel haust und darin Schätze sammelt. Um sich zu ernähren, fallen draugar über Hirten und ihre Herden her, zerfetzen sie und verschlingen ihr Fleisch. Sie können endgültig getötet werden, indem man ihre Körper verbrennt oder zerstückelt. Wer allerdings auf Schatzsuche einen Grabhügel betritt, der von einem draugr bewohnt wird, sollte sich in Acht nehmen, denn der draugr fällt den Eindringling in rasender Wut an und erwürgt ihn. Gelegentlich wird auch berichtet, dass draugar unbedarfte Eindringlinge durch unheilvollen psychischen Einfluss in den Wahnsinn treiben.

Wer dabei an die barrow-wights in The Lord of the Rings denkt, liegt ganz richtig. Tolkien ist hier definitiv von der nordischen Mythologie beeinflusst. Er kam wahrscheinlich auf die Bezeichnung, weil William Morris in seiner Übersetzung der Grettis saga das Wort draugr mit barrow wight wiedergab.

Zu den Revenants gehören auch die Zombies des Voodoo. Diese sind mittels Magie reanimierte Leichname. Der Zombie muss dem Hexenmeister, der ihn aus dem Grab gerufen hat, willenlos zu Diensten sein. Neben dem körperlichen Zombie gibt es auch eine körperlose Variante. Dabei bindet der Hexenmeister nicht den Körper, sondern den Geist eines verstorbenen Menschen an sich und bewahrt ihn etwa in einer Flasche auf. Beiden Phänomenen gemeinsam ist die Vorstellung, dass dem Zombie gewissermaßen die Hälfte seines Ichs fehlt: Der Zombie ist in einem Fall nur Körper ohne Geist, im anderen Fall nur Geist ohne Körper. Es ist dieser Zustand der Unvollständigkeit, die es dem Hexenmeister ermöglicht, den Zombie zu kontrollieren. 

Hier ist eine Anmerkung zum Zombie der gegenwärtigen Popkultur statthaft. Der trat bekanntlich zum ersten Mal 1968 in George A. Romeros Night of the Living Dead auf und wird deshalb mit Fug und Recht Romero-Zombie genannt. Allerdings bezeichnete Romero seine Kreaturen zunächst nicht als Zombies – erst im Drehbuch der Fortsetzung Dawn of the Dead fällt das Wort. Romero war von Richard Mathesons Vampirroman I Am Legend beeinflusst, in dem die Vampire keine einzelgängerischen Untoten sind, sondern sich in großen Gruppen bewegen. Man kann also mit Fug und Recht behaupten, dass der Romero-Zombie gar keine Weiterentwicklung des Voodoo-Zombies ist, sondern des Vampirs. Jedoch begannen schon kurz nach dem Erscheinen von Night of the Living Dead die Fans wie die Filmkritik, die darin vorkommenden Kreaturen Zombies zu nennen. Einen Zusammenhang könnte man folgendermaßen konstruieren: Mit dem Voodoo-Zombie haben sie das Element der Willenlosigkeit gemein. Sie stehen zwar nicht unter dem Zwang eines Hexenmeisters, aber dafür unter dem ihrer unstillbaren Fressgier. Die zugrundeliegende Idee ist natürlich, dass die Romero-Zombies am untoten Leib verwesen, weshalb sie ihre kümmerliche Existenz nur durch die unablässige Zufuhr von Frischfleisch aufrecht erhalten können.

Wie Vampire gehören draugar und Zombies zur Familie der Revenants oder Untoten, der aus dem Grab zurückgekehrten Verstorbenen (und es gibt sicherlich noch viele weitere Arten von Revenants). Im nächsten Post will ich auf die Spezifica des Vampirs eingehen, die ihn von anderen Untoten unterscheiden.

Foto-Disclaimer

Das Foto im Blog-Header wurde freundlicherweise von Sandra Rugina zur Verfügung gestellt. Es zeigt den Bâlea-See in den rumänischen Karpaten. Alle Rechte liegen bei der Autorin.